DFG project G:(GEPRIS)562755121

Ursprung & Entwicklung von Systemen mit heißen und warmen Jupitern

CoordinatorDr. Jan-Vincent Harre
Grant period2025 -
Funding bodyDeutsche Forschungsgemeinschaft
 DFG
IdentifierG:(GEPRIS)562755121

Note: Heiße und warme Jupiter sind zwei Klassen von Gasriesen, die nahe an ihren Sternen kreisen. Heiße Jupiter unterliegen starken Gezeitenwechselwirkungen mit ihren Sternen, was zu einer schnellen Zirkularisation und Neuausrichtung möglicher Bahnschiefe führt, die auf die Entstehung oder Migration zurückzuführen sind. Bei warmen Jupitern hingegen geht man davon aus, dass sie aufgrund ihrer größeren Bahnabstände von ihren Sternen von den Gezeiten abgekoppelt sind. Dies bedeutet, dass die für diese Planeten gemessenen Bahneigenschaften ursprünglich sind und nicht durch Gezeitenwechselwirkungen beeinflusst werden. In diesem Projekt werde ich heiße und warme Jupitersysteme mit Hilfe von Transitzeitmessungen sowie Radialgeschwindigkeitsmessungen beobachten, um die Schrumpfrate der Orbits von heißen Jupitern einzugrenzen und nach nahen Begleitern dieser beiden Planetenarten zu suchen. Bislang konnte nur ein einziger Fall von Orbitalabnahme, im WASP-12-System, durch Beobachtungen bestätigt werden. Ein anderes Ziel dieses Projekts ist die Erweiterung der Stichprobe von warmen Jupitern mit gemessenen Spin-Bahn-Winkeln, d. h. dem Winkel zwischen der stellaren Rotationsachse und der planetaren Bahnachse. Dies ermöglicht es uns, den Ursprung und die Entstehungs- oder Migrationswege dieser Planeten einzugrenzen. Bislang wurden nur etwa 17 dieser Messungen für warme Jupiter durchgeführt, während für heiße Jupiter weitaus mehr Messungen durchgeführt wurden. Ein weiteres Ziel ist die Vorbereitung auf den Gaia Data Release 4, welcher nicht vor Mitte 2026 erwartet wird. Gaia ist ein Weltraumteleskop, das die Positionen von Sternen am Himmel genau messen kann. Dadurch können wir die Möglichkeiten der Astrometrie, der Messung der Sternpositionen über die Zeit, nutzen, um Exoplaneten aufzuspüren. Die Daten von Gaia sind am empfindlichsten für massereiche Begleiter, die in jupiterähnlichen Abständen von ihren Wirtssternen kreisen, wodurch sich ein relativ unberührter Parameterraum in der Exoplanetenpopulation eröffnet. In heißen und warmen Jupitersystemen gibt uns das Vorhandensein massereicher äußerer Begleiter Aufschluss über die Herkunft der inneren Planeten und ihre Wanderung dorthin. Angesichts der riesigen Datenmengen, die mit dieser Datenfreigabe zur Verfügung stehen werden, kann die Bedeutung einer gründlichen Vorbereitung der Analysecodes sowie der entsprechenden Systeme im Hinblick auf die Datenerfassung aus anderen Quellen nicht unterschätzt werden und ist von entscheidender Bedeutung für die Einnahme einer führenden Rolle in diesem Forschungsbereich.
   

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 Record created 2025-06-11, last modified 2025-06-17