DFG project G:(GEPRIS)570785199

Entschlüsselung des Organtropismus bei metastasierendem Krebs: Nutzung eines schnellen Autopsieprogramms für die Erstellung von Immunprofilen und Präzisionsbehandlungen

CoordinatorDr. Benedikt Färber
Grant period2025
Funding bodyDeutsche Forschungsgemeinschaft
 DFG
IdentifierG:(GEPRIS)570785199

Note: Trotz erheblicher Fortschritte in der Krebsforschung und -therapie bleibt die Prognose für Patient:innen mit metastasierter Erkrankung weiterhin ungünstig. Die molekularen Mechanismen, die der Entstehung und dem Fortschreiten von Fernmetastasen zugrunde liegen - insbesondere im Hinblick auf ihre organspezifische Ausprägung - sind bislang nur unzureichend verstanden. Die gezielte Ausbreitung bestimmter Tumoren in bevorzugte Zielstrukturen des Körpers stellt eine erhebliche Hürde für den Therapieerfolg dar, da das Ansprechen auf moderne Behandlungsansätze wie beispielsweise Immuncheckpoint-Inhibitoren stark vom betroffenen Gewebe abhängt. In den vergangenen Jahren verdichteten sich die Hinweise darauf, dass metastatische Tumorzellen je nach Lokalisation unterschiedliche biologische Eigenschaften aufweisen. Diese Erkenntnis deutet auf spezifische, lokal verankerte Mechanismen hin und stellt die gängige Vorstellung von einer rein zufälligen Verteilung aggressiver Tumorzellklone in Frage. Ziel des beantragten Forschungsprojekts ist es, genau diese Mechanismen zu entschlüsseln. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche biologischen und immunologischen Merkmale die Eigenschaften von Metastasen in verschiedenen Körperregionen bestimmen - und wie sich diese Unterschiede auf die Wirksamkeit therapeutischer Interventionen auswirken. Der zugrunde liegenden Hypothese zufolge sind sowohl zellintrinsische Faktoren der Tumoren als auch die Zusammensetzung des umgebenden Gewebemilieus - etwa Immunzellen oder Fibroblasten - entscheidend für Unterschiede in Immunogenität und Therapieresistenz. Dabei stehen Leber- und Lungenmetastasen im Fokus, da diese einen großen Teil der metastatischen Krankheitslast ausmachen und sich in ihrem Therapieansprechen zum Teil deutlich unterscheiden. Im Zentrum des Vorhabens steht ein einzigartiges, pan-Krebs-Schnellautopsie Programm in Dallas, TX, USA (Ligorio-Labor). Es ermöglichte die zeitnahe Gewinnung hochwertiger, klinisch annotierter Proben von Primärtumoren und mehreren metastatischen Lokalisationen - eine bislang kaum verfügbare Ressource. Die daraus resultierenden Proben erlauben es, sowohl innerhalb einzelner Patient:innen als auch zwischen verschiedenen Fällen systematische Analysen der Tumorbiologie und des Mikromilieus durchzuführen. Zum Einsatz kommen modernste molekulare Verfahren, um ein umfassendes molekulares Profil der Gewebe zu erstellen. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung präziser, lokalisationsspezifischer Behandlungsansätze bei fortgeschrittener Krebserkrankung - ein neuer konzeptioneller Schritt innerhalb der Präzisionsonkologie, der sowohl die individuelle Patientensituation als auch die biologische Besonderheit jedes einzelnen metastatischen Ortes berücksichtigt. Die gewonnenen Erkenntnisse könnten zur Identifikation neuer prädiktiver und prognostischer Biomarker beitragen und als Grundlage für die Entwicklung innovativer, klinisch relevanter Therapiestrategien dienen.
   

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 Record created 2025-08-18, last modified 2025-09-27